Debora im Saugatter

Die Deutsch-Kurzhaar Hunde werden immer häufiger als Stöberhunde, Nachsuchenhunde etc. in Einsatz gebracht. Ein Vollgebrauchshund eben. Neben dem klassischen Vorstehen, der bestechenden Feldsuche, der tadellosen Wasserarbeit  und dem absolut verlässlichen Apportieren werden die Stöbereigenschaften, aber auch das Verhalten am kranken Stück  zunehmend wichtiger. Das Schwarzwild hat in großen Teilen Deutschlands als Standwild Einzug gehalten. Ein Problem für große, ungeübte Hunde!

Debora – die als eine der wenigen DKs auch eine Verbandsstöberprüfung absolvierte, konnte nun ihren Jagdinstikt in einem Schwarzwildgatter zum Besten geben. Führer und Gattermeister waren schon gespannt, wie sich die Hündin verhalten würde.

Ich zitiere aus einer Mail:

Als erstes die Beurteilung des Gattermeisters (GM)  über die Arbeit von Debora:
 
„Herr Kunz, ihre Hündin zeigte in jeder Beziehung eine hervorragende und weit überdurchschnittliche Arbeitsleistung im Sauengatter LJV BW.
Ich bin zu tiefst beeindruckt, was diese Hündin hier in Bernsfelden im Schwarzwildgatter gezeigt hat.
Ich habe schon viele Hunde in Schwarzwildgattern bei der Arbeit gesehen, aber ich mag mich nicht erinnern, eine Arbeit auf diesem Niveau gesehen zu haben.
Gratulation, das kann man einem Hund nicht lernen, so was bringt er grösstenteils mit. Darf ich sie mit ihrer Hündin auf eine Drückjagd als
Nachsucheführer einladen?“
Wir waren fünf Gespanne und mussten im Detail die Leistungen, Stärken und Schwächen unserer Hunde dem Gattermeister aufzählen.
Hierauf wurden die Hunde den entsprechenden Sauen „zugeteilt“. Debora bekam die grösste Sau mit ca 45-50 kg…………..
Der GM meinte ich solle auf die Uhr schauen, wie lange es daure bis Standlaut ertöne. Rekord sei 2 Minuten. Nach 50 Sekunden gab Debora anhaltend Standlaut.
Nun durfte ich dem Laut nachgehen (wie in der Praxis), meine Hündin unterstützen und dem Geschehen zuschauen.
War wirklich beeindruckend. Immer wieder taktierte Debora die Sau, ging rund um die Sau herum, verbellte den Schwarzkittel und wich gekonnt den Attacken der Sau aus.
Kam aber sofort wieder zurück und griff die Sau wieder an, aber immer im gebührenden Abstand, damit sie der Sau bei deren Angriffen ausweichen konnte.
Einmal stiess die Sau von der Seite her auf Debora….Aber auch diese Attacke verunsicherte meine Hündin nicht.
Debora schaute immer wieder zu mir………daraufhin meinte der GM, das sei typisch für Nachsuchenhunde, welche erlebt haben, dass ihr Führer mit der Waffe irgendwann
der kranken Sau ein „Ende“ bereite und das Verhalten hätte Debora verinnerlicht. Sie hätte auch sofort beim Aufstöbern der Sau in meine Richtung geschaut und wollte sehen
ob ich schon in der Nähe sei.
Nach ein paar Minuten forderte mich der GM auf, meine Hündin, wenn ich könne, abzurufen, Debora könne nichts mehr besser machen….!!!!! Ich schritt auf 30 Meter zurück, pfiff zweimal laut……und sofort kam Debora bei Fuss zu mir.
Sie war fix und foxi………….GM: „Herr Kunz: ein grosses Lob ihnen und ihrem Hund!!!!“
Ich war natürlich glücklich, solch ein Verhalten verlängert in jeder Beziehung das Leben eines Nachsuchenhundes…….!!!
Nun wissen Führer und Hund noch besser, wie es sich anfühlt, wenn der Hund auf Sauen kommt!
Gott sei Dank ist nichs passiert! Aber Debora könnte  ja auch schon eine Reihe von Erzählungen über Saunachsuchen…..berichten 🙂
Den beiden wünsche ich weiterhin viel Erfolg und Waidmannsheil!

Debora im Saugatter
Debora im Saugatter